In der jetzigen Zeit hätte er vielleicht bei einem Streaminganbieter damit ankommen können.Der Dokumentarfilm blickt hinter die Kulissen eines nie zustande gekommenen Projekts: Die geplante Verfilmung von Frank Herberts kultigem Science-Fiction-Roman "Dune" ("Der Wüstenplanet") durch den chilenischen Regisseur Alejandro Jodorowsky in den 1970er Jahren. Das aufgegebene Filmprojekt ist auch heute noch eine echte Referenz für zahlreiche Autoren und Regisseure.
Frank Herberts Science-Fiction-Zyklus „Dune“ („Der Wüstenplanet“) aus dem Jahr 1965 gilt als einer der größten Klassiker des Genres, auf einer Stufe mit den Werken von Asimov. In Herberts Romanuniversum kann nur der Wüstenplanet die Galaxie mit einer geheimnisvollen Droge namens Melange (dt. Mischung) oder Spice (dt. Gewürz) versorgen; der gesamte Kosmos sucht danach. Der Roman beschreibt die Kräfte und Fähigkeiten, welche die Droge einem jungen Mann verleiht. 1975 beschloss Alejandro Jodorowsky, der sich bereits mit ersten metaphysischen Spielfilmen einen Namen gemacht hatte (insbesondere „El Topo“ und „Montana Sacra - Der heilige Berg“), ein ambitioniertes Vorhaben: die Verfilmung von Frank Herberts Romanzyklus „Dune“. Als Darsteller schwebten ihm Orson Welles, David Carradine, Mick Jagger und Salvador Dalí vor, die Ausstattung sollte von Moebius (alias Jean Giraud) und H. R. Giger stammen, untermalt mit einer Filmmusik von Pink Floyd und Magma. Sein Sohn Brontis Jodorowsky, noch ein Teenager, sollte ebenfalls eine tragende Rolle bekommen. Leider wurde aus dem Projekt nichts, weil sich die Geldgeber zurückzogen. Das bedeutete das Aus für ein zweijähriges, enormes Engagement inklusive Drehbuch, Kostümherstellung und über 3.000 fertigen Storyboards. Für Regisseur Frank Pavich war der nicht zustande gekommene Film kein Misserfolg: Er beschloss, in Zusammenarbeit mit Jodorowsky zu zeigen, welchen Einfluss das Projekt auf eine ganze Epoche hatte. In einer Interviewreihe zeichnet er die Entstehungsgeschichte von „Dune“ und damit die potenzielle Verwirklichung eines Traums nach. Zu Wort kommen Zeitzeugen von Chris Foss über Gary Kurtz bis hin zu Jodorowsky und seinem Sohn. Nur der 2012 verstorbene Moebius, mit dem der chilenische Filmemacher insbesondere an dem Comicbuch „L'Incal" zusammengearbeitet hatte, fehlt. Dafür ist Nicolas Winding Refn („Drive“) als eiserner Fan Jodorowskys umso präsenter, da er an der virtuellen Rekonstruktion des unsichtbaren Meisterwerks beteiligt wurde. Schließlich schrieb Frank Herbert in „Die Augen Heisenbergs", dass Veränderung ein Naturgesetz sei. Das Projekt konnte und musste sich also mit der Zeit weiterentwickeln, um am Ende die Form dieses Dokumentarfilms anzunehmen, der eines der größten Filmabenteuer unserer Zeit nachzeichnet.
Dokumentarfilm von Frank Pavich (F/USA 2013, 87 Min)
Zumal die Umsetzung heute keine technischen Hürden verhindert hätten.
Übrigens:
Was Bilder können haben auch andere schon gezeigt:
Und welche Wirkung mit Filmsprache erzielt werden kann: